DIE DRITTE KAMMER - INTANGIBLE ASSETS (Sindelfingen 2000)


Mittelpark jetzt! (2)

Das abweisend Randstädtische dieser Schnittstelle bei direkter Nachbarschaft zur Innenstadt entpuppt sich für uns als das Abbild des Verständigungsgebahrens zwischen den beiden voneinander abgewandten Parteien. Anstelle von ergebnisorientierten städtebaulichen Planungen mit ein bißchen Kunst am Bau verlagert die Projektgruppe ihr vorläufiges Lösungsangebot auf die eher prozesshaft ausgerichtete Einführung einer Plattform zur Erneuerung der Kommunikation zwischen Stadt und Werk. Diese Plattform nennt die Projektgruppe "Akademie". Nach den Regeln eines vorher besiegelten Gründungsvertrags wird die "Akademie" im Herbst 2000 in der Galerie der Stadt Sindelfingen ins Leben gerufen. Alle Beteiligten - die Künstler (Bittermann & Duka, Isa Melsheimer), die Architekten (b&k+, Anne-Julchen Bernhardt), ein Komponist (Christopher Dell) und Vertreter der Stadt - bespielen zunächst nach heterogenen Vorgaben die Ausstellungsräume der Galerie. Die Gesamtheit aller Räume wird umgeformt von reinen Kunstausstellungsräumen hin zu einem vielgestaltigen Forum für alle Arten von Kommunikations-und Werkstattprozessen bis hin zu städteplanerischen Veranstaltungen, die hierher verlegt werden, um das Ambiente der "Akademie" zu nutzen. Für uns stellt sich unter anderem die Aufgabe, zwei Räume mit Arbeiten aus "Der Dritten Kammer" auszustatten und mit diesen "autonomen" Arbeiten den künstlerischen Part vorzustellen. Zusammen mit Isa Melsheimer, die mit ihrer "Chaiselongue" ein Liegemöbel mit eingebautem Springbrunnen beisteuert, inszenieren wir den "Hain" als eine erste Ausgangssituation für die kommenden Prozesse in der "Akademie".